Vor dem Schützenfest

Da die Artillerie nicht nur die Artilleristen zum Schützenzug aufstellen, sondern auch noch eine Vielzahl von Pferden mit den Reitern verbandeln, Kutschen eingliedern und die mit Pferden bespannten Kanonen hintereinander aufstellen muß, dazu auch noch eine Kapelle an der richtigen Stelle einzugliedern hat, bleibt nichts anderes übrig, als dahin auszuweichen, wo andere Einheiten und deren Gäste sich noch nicht ausgebreitet haben.

Bis zum Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts fand diese Symbiose samstags und sonntags bei unserem ARI – Chef Horst Dalberg statt. Dabei hatten die Teilnehmer das Ziel des Tages ständig vor Augen, befand sich der Antreteplatz doch gegenüber der Paradestraße (Südstr. 21). Folge dieser Ortswahl war allerdings, daß die Artillerie auf dem Weg zum Schützenzug diesem bereits begegnete und sich dabei sogar erst einmal noch vom Ziel entfernte. Aber der Weg ist ja bekanntlich das Ziel.

Nachdem die Familie Dalberg die Villa verkauft hatte, wurde erst versucht, das Antreten im Umkreis dieses Traditionsstandortes durchzuführen (früheres Cafe Schewening an der Ecke Steubenstr. / Birkenstr.). Damit war die Artillerie von dem Beginn des Schützenzuges jedoch noch weiter entfernt, so daß schon im folgenden Jahr nach anderen Antreteorten gesucht wurde.

Bei den Überlegungen gab es von Anfang an eine Vorgabe: Der Schützenzug darf nicht gekreuzt werden.

Es mußte also auf die andere Seite der Stadt gewechselt werden. Da auf der Nordseite des Schützenzuges zwar eine Anzahl der Artilleriekameraden wohnt, andererseits aber die Grundstücksgröße ihrer Häuser nicht der der Südstraße entspricht, sind wir seitdem übereingekommen, den einen oder anderen in jährlichem Wechsel „heimzusuchen“. Aufgabe des Gastgebers ist es nämlich nicht nur, die Örtlichkeit zu stellen, sondern auch ein Frühstück zu reichen,

das zum einen den Kater des Vorabends aus dem Körper treibt, zum anderen aber auch noch lebensnotwendige Kalorien für den folgenden Schützenzug und das anschließende Warten auf den Königsschuß zur Verfügung stellt, bis dann der Aufbruch naht:

In den Jahren nach der Südseite wurde zuerst bei der Firma Getränke Hemmer (ein Firmengrundstück ohne Familienbetreuung) angetreten, sodann aber bei den Artilleriefamilien Wildförster und Bröhan (inzwischen leider nicht mehr möglich) sowie nach dem ABC Bindel, Budde / Kirchhoff, Gösser und Petereit. Ein jährlicher Wechsel ist angestrebt, doch nicht immer möglich.

Hervorzuheben ist, daß Bobby und Mondo Gösser in diesem Jubiläumsjahr 2005 das Antreten am Samstag ausrichten. Dies war ihr besonderer Wunsch, den die Artillerie ihnen gern erfüllt hat.

Der Sonntag hat in diesem gleichen Zeitraum eine andere Entwicklung genommen.

War zuerst der Betriebshof der Familie Peters der Treffpunkt, wechselte dieser für 2 oder 3 Jahre in die Betriebsräume der Firma Autohaus Jürgens.

Nach der Aufgabe des britischen Militärhospitals nutzen wir die Stallungen des Reitervereins Iserlohn und die dortigen Möglichkeiten für eine gute Betreuung der Pferde und auch der Artilleriemitglieder im Reiterstübchen.
Die Verpflegung am Freitag und am Sonntag liegt seit Jahren in den bewährten Händen der Familie Knipp, bei der wir uns auf diesem Weg noch einmal recht herzlich bedanken.

Hans-Dieter Petereit